Torfgrube

Die Torfgrube auf dem Pian Segna

Beschreibung

Die Torfgrube befindet sich auf einer eingebetteten Ebene und besteht zum grössten Teil aus Tieftorf-Vegetation (Caricion fuscae) und örtlich aus einer Art Hochtorf-Vegetation. Die Hauptsorten, welche die Torfgrube bilden, sind Tricophorum caespitosume und Molinia coerulea. Diese feuchte Gegend ist vom Wald umgeben, und in der Nähe befinden sich eine kleine Kirche, einige Rusticos und Wanderwege. Die Zusammensetzung der bescheidenen Flora dieser Torfgrube (die dennoch einige seltene Sorten von Pflanzen aufweist) ist auf verschiedenen Faktoren zurückzuführen, die im folgenden Abschnitt erklärt werden.

Die Geschichte

In den 50-er Jahren, als man das Aquädukt von Verdasio baute, wurde drastisch in diese Gegend, wo sich die Torfgrube befindet, eingegriffen, um Wasser für die Behälter dieses Dorfes zu besorgen. Auch der Bau des unterirdischen Ganges Cavergno- Palagnedra, der anfangs der 50-er Jahre ausgeführt wurde, provozierte eine allgemeine Austrocknung der umliegenden Wasserquellen und beeinflusste somit auch den Wasserhaushalt der Torfgrube.Ende 1985 wurden Leitungsröhren plaziert, die das Wasser vom Pizzo Ruscada zu den Rusticos, die sich auf der anderen Seite der Torfgrube befinden, leiten sollten. Diese Wasserleitungen wurden jedoch kaum ausgenützt, da die Wasserzufuhr ungenügend war. Dieser Eingriff schadete der Torfgrube sehr, denn dessen Vegetation wurde an den empfindlichsten Stellen zerstört, und später bedeckte man den Boden mit grossen Mengen Material reichhaltig an Mineralstoffen. Nur an wenigen unbedeckten Stellen stellte sich die Torgrube durch Drosera rotundifolia wieder her. Die Veränderung des Wasserhaushaltes der Torfgrube hatte ausserdem das wachsen des umgebenden Waldes begünstigt, welcher so in die feuchte Gegend eindringen konnte. Schlussendlich führten auch die langjährigen landwirtschaftlichen Eingriffe und das intensive Weiden der Tiere in dieser Gegend zu einer Beschädigung der Torfgrube. Heutzutage werden nur noch wenige Tiere auf diese Weide geführt, da die Anwesenheit der Turisten, die dieses Wandergebiet immer mehr schätzen, ständig zunimmt.

Wasserzufuhr und oberflächliche Gewässer

Der Hauptteil der Torfgrube verfügt über keine oberflächliche Wasserzufuhr (nur kleinere Bachgewässer); an gewissen Stellen ist das Wasserniveau ziemlich hoch, es ist jedoch nicht konstant. Der Teil Bergaufwärts wird durch einen kleinen Bach periodisch mit Wasser versorgt; auch hier ist das Wasserniveau teilweise hoch aber nicht konstant. Im Hauptteil befinden sich zeitweilig kleine Wasserlachen im Substrat der Torfgrube; in der obersten Schicht befinden sich zwei nicht allzu grosse Wasserlachen (wenige m2, Tiefe ca. 10-30 cm) sehrwahrscheinlich mit stagnierendem Wasser: der Grund ist zum Teil mit mineralstoffreichem Material bedeckt. Das Wasser fliesst Richtung Süd-Ost sowie auch Richtung Nord-West ab, da die Torfgrube sich auf zwei verschieden hohen Ebenen befindet.

Bemerkungen über die Pflanzen- und Tierwelt

Wenn man die im Jahre 1977 und 1980 erstellten Geländeaufnahmen der Pflanzen konfrontiert, bemerkt man, dass keine wesentliche Veränderungen in diesen drei Jahren stattgefunden haben; jedoch wurde ein Vergleich für die Sfagni nicht vorgenommen. Im Gegensatz zum Jahre 1977 wurden 1980 keine Tofieldia calyculata vorgefunden. Jedoch kommen neue Pflanzenarten in sporadischer Menge vor, wie etwa die Empetrum nigra/ hermaphroditum, die Juncus effusus, die Carex fusca/ panicea/ flava sowie auch die Lycopodium inundatum (diese wurde sogar schon im Jahre 1915 von Bär registriert).Zusätzlich schrieb Bär auch über die Anwesenheit der Rynchospora alba: ≥sehr häufig und ausgedehnte Flächen bildend auf dem Sumpt von Segna, namentlich am Nordende desselben in Reinbestand, aber auch auf der ganzen Fläche nicht selten; an gewissen Stellen fand er auch die Eleocharis palustris. In dieser Gegend der Torfgrube vermehrt sich eine Bevölkerung roter Frösche mittlerer Grösse. In den Wasserlachen wurde auch eine Natrice mit Halsband beobachtet; ausserdem wurden auch drei verschiedene Sorten von Libellen registriert, von denen sich mindestens zwei an feuchten Stellen reproduzieren: eine ist die seltene Somatochiora arctica.

Dokumentation unter höflicher Genehmigung des Naturschutzamtes Bellinzona erhalten